01.03. – 22.03.2014

JIRI GEORG

DOKOUPIL

&

HARALAMPI G.

OROSCHAKOFF

Die Galerie Michael Haas zeigt in einer Doppelausstellung die neuesten Seifenblasenbilder von Jiří Georg Dokoupil, sowie Gemälde von Haralampi G. Oroschakoff.

Der Deutsch-Tscheche Jiří Georg Dokoupil ist Perfektionist. Er arbeitet seit über zwanzig Jahren immer wieder an den so genannten Seifenblasenbildern. Die Blasen sinken auf die Leinwand und hinterlassen dort zerplatzt aufgrund von Farbe und Pigmenten in der Lauge ihr Abbild. Seit einigen Monaten verwendet er für seine Arbeiten, die nun erstmals in Berlin zu sehen sind, zusätzlich künstlichen Diamantstaub. Es entsteht eine verblüffende Dreidimensionalität und die in sich geschlossenen Formen scheinen vor dem monochromen Hintergrund zu schweben und plastisch hervorzutreten. Die Farben sind besonders intensiv und leuchten sogar im Halbdunkeln.
Um neue Wege in der Malerei zu betreten, beginnt Dokoupil schon früh mit der Entwicklung ungewöhnlicher Techniken, die ganz ohne Pinsel und Ölfarbe auskommen: So entstehen beispielsweise die Kerzenbilder, für die er den Ruß brennender Kerzen als „Malmittel“ nutzt, oder die Reifenbilder, bei denen er mit rollenden Autoreifen die Farbe aufträgt. Um die 100 unterschiedliche Techniken hat er entwickelt. So entsteht ein besonders breites und spannendes Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen. Er erfindet sich immer wieder neu, experimentiert und perfektioniert so lange, bis er in einer der von ihm verwendeten Technik eine absolute Meisterschaft und Singularität erlangt.
Dokoupil ist in den 1980er Jahren ein Malerstar. 1979 gründet er zusammen mit anderen Künstlern die Gruppe „Mülheimer Freiheit“ in Köln. Die Teilnahme an der documenta 7 1982 bedeutet für ihn der weltweite Durchbruch: Er nimmt an mehreren internationalen Ausstellungen wie der Biennale in Venedig (1987/1993) teil und wichtige Museen richten ihm bis heute Einzelausstellungen aus. 2012 wird er mit dem Lovis Corinth-Preis geehrt.

Haralampi G. Oroschakoff, 1955 geboren, wuchs als Sprössling einer alt-russischen Familie in Wien und Cannes auf und lebt heute in Berlin, Wien und an der Côte d’Azur. Seit 1981 nimmt er am internationalen Kunstgeschehen als Maler, Zeichner und Schriftsteller teil und konnte schon früh seine Installationen, Performances, Videos und Gemälde in bedeutenden internationalen Institutionen zeigen.
Die vergleichende und archivarische Auseinandersetzung mit der westlichen und der östlichen Welt nimmt eine zentrale Stellung in seinem bildnerischen als auch seinem schriftstellerischen Œuvre ein. So macht er beispielsweise die Zerstörung Konstantinopels durch die Kreuzritter oder die Geschichte Russlands im 19. Jahrhundert zum Thema. Mit seinen Verweisen auf die byzantinischen Wurzeln der Abendländischen Kultur erzeugt er insbesondere in den 1980er Jahren eine bisweilen hitzig geführte Debatte innerhalb des Kulturbetriebs.
In der Galerie Michael Haas werden nun überwiegend großformatige Gemälde von 2013 gezeigt, die besonders durch ihre malerische Präsenz und ihre bisweilen rätselhafte und exotische Ikonografie beeindrucken.

Es erscheint jeweils ein Katalog.

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