*1972 Lusaka, Sambia – lebt in London

Jonathan Wateridge wuchs in Sambia auf und ging als 18-Jähriger nach Großbritannien, wo er in den frühen 1990er Jahren Malerei an der der Glasgow School of Art Malerei studierte.

Er untersucht in seinen Gemälden den unterschwelligen Einfluss der fotografischen und filmischen Bilder unseres alltäglichen Lebens.

Die erste Serie mit einer realistischen Ästhetik entstand 2005 mit einer Reihe von Katastrophen-Gemälden, die Schiffswracks und Flugzeugabstürze in hyperrealistischen Landschaften darstellen. Es folgte die „Group Series“, die Schauspieler in der Rolle von Astronauten oder sandinistischen Rebellen im Stile von Erinnerungsfotos zeigt, und 2007 „Another Place“, eine Reihe, die Los Angeles als eine fiktive Filmkulisse zeigt.

Immer wieder beschreibt Wateridge in seinen Werkzyklen gesellschaftliche und ästhetische Phänomene. Die Szenerien erprobt er häufig zusammen mit Schauspielern in ausgewählten Kostümen und in maßstabsgetreuen Kulissen, aufwendig ausgeleuchtet und schließlich, nicht wie bei der Filmproduktion gefilmt, sondern fotografiert und danach gemalt.

Es geht dem Künstler nicht etwa um eine fotorealistische Wiedergabe, wie sich aufgrund der aufwendigen Produktion vermuten ließe, sondern um die Malerei. Pastose, teils sogar abstrakte Flächen stehen feiner ausgearbeiteten Partien gegenüber.

Die formalen Gegensätze korrespondieren mit der Ambivalenz der inhaltlichen Darstellung: Wirklichkeit und Fiktion, Privatheit und Öffentlichkeit. Gegensätze, die auch gesellschaftliche Veränderungen spiegeln, und die er in seiner Kunst untersucht und zur Darstellung bringt.

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