MARTHA

JUNGWIRTH

*1940 Wien – lebt in Wien

Die Bilder von Martha Jungwirth (*1940) sind kraftvoll, explosiv, aufregend, sinnlich, emotional, und manchmal auch still und zart: Lose Linien und sich verdichtende pastose, bisweilen aber auch transparente Flecken und Felder von Ölfarbe auf Karton.

In den 1960er Jahren ist die Malerei Jungwirths noch stärker am Konkreten und der Wirklichkeit orientiert. In ihren Arbeiten tauchen Alltagsgegenstände, Landschaften oder das Selbst noch deutlich zu Tage. 1968 hat Jungwirth ihren ersten großen Auftritt, als sie zusammen mit fünf Maler-Kollegen in der legendären von Otto Breicha kuratierten Ausstellung „Wirklichkeiten“ in der Wiener Secession ihre Werke zeigt. Abgesehen von der Zusammenarbeit mit dieser losen Gruppe beschreitet Martha Jungwirth ihre eigenen Wege in der österreichischen Kunstszene unbeirrt von internationalen Strömungen und dem Kunstmarkt.

1977 wird sie zur Kasseler documenta eingeladen, sie hat Ausstellungsbeteiligungen in kleineren Museen und das Klosterneuburger Essl Museum kauft und zeigt ab und zu ihre Werke. Doch trotz der konstanten, überzeugenden Qualität ihrer Bilder bleibt eine große Überblicksschau in einem bedeutenden Museum aus.

Als der bekannte Künstler Albert Oehlen 2010 gebeten wird, eine Ausstellung aus den Beständen des Essl Museums zu kuratieren, entdeckt er Jungwirths Malerei und widmet ihr gleich einen ganzen Saal. Vielleicht ist es auch dem jüngeren Maler zu verdanken, dass ihr 2014 endlich die mehr als gerechtfertigte institutionelle Aufmerksamkeit gewidmet wird und die Kunsthalle Krems eine Retrospektive mit Werkgruppen aus fünf Jahrzehnten zeigt.

Heute ist sie als große österreichische Malerin endlich anerkannt – so erhält sie 2018 den renommierten Oskar-Kokoschka-Preis, gestiftet durch den Österreichischen Staat. Für die Albertina in Wien ist dies Anlass, ihre Werke zeitgleich in einer umfassenden Ausstellung zu präsentieren.

Publikationen

Verfügbare Werke

Ausstellungen mit Martha Jungwirth

Einzelausstellungen (Auswahl)

2018 Kunstmuseum Ravensburg | Albertina, Wien

2017 Stuart Shave, Modern Art, London | Martha Jungwirth, Galerie Haas AG, Zürich

2016 Kalfayan Galleries, Athen

2015 Galerie Michael Haas, Berlin

2014 Kunsthalle Krems

2013 Galerie Ulysses, Wien

2011 Stadtmuseum Bruneck

2008 Kunsthaus Mürz, Mürzzuschlag

2004 Art-Galerie Schloss Gabelhofen, Fohnsdorf

2001 Galerie Hohenlohe, Wien

2000 Künstlerhaus Klagenfurt

1999 Museum Moderner Kunst – Stiftung Wörlen, Passau | Kulturhaus der Stadt Graz

1998, 1996 Galerie Contact, Wien

1994, 1991 Museum der Moderne – Rupertinum, Salzburg

1986 Hellerfabrik, Wien

1982 Kunstverein für Kärnten, Künstlerhaus Klagenfurt

1980 Galerie Nothelfer, Berlin | Galerie Suzanne Fischer, Baden-Baden

1976 Museum des 20. Jahrhunderts, Wien | Burgenländische Landesgalerie Schloss Esterházy, Eisenstadt, Kulturhaus Graz und Märkisches Landesmuseum Witten

1975 Galerie Contact, Wien

1974 Galerie Klang, Köln

1968, 1967 Galerie im Griechenbeisl, Wien

1962 Galerie zum Roten Apfel, Wien

Stipendien und Preise

2018 Oskar-Kokoschka-Preis

2012 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst

1986 Preis der Stadt Wien für Grafik

1982 Preis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Aquarell

1980 Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)

1974 Preis der Grafikbiennale, Florenz

1973 Förderungspreis der Stadt Wien

1969 1. Preis für Malerei der 20. Jugendkulturwoche in Innsbruck

1966 Joan-Miró-Preis, Barcelona

1964 Preis des Theodor-Körner-Stiftungsfonds

1961 Msgr.-Otto-Mauer-Preis

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