1941 Oels, Niederschlesien – 2010 Köln

Der Maler, Grafiker und Fotograf Sigmar Polke gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Seine Werke, die dem Kapitalistischen Realismus, postmodernen Realismus und einer Form der deutschen Pop Art zuzuordnen sind, bestechen nicht selten durch ihre ironischen Elemente und Polkes „Materialelchemismus“. 1945 floh er mit seiner Familie nach Thüringen, 1953 aus der DDR nach West-Deutschland. Ab 1959 absolvierte er eine Glasmalereilehre und studierte danach bis 1967 an der Kunstakademie Düsseldorf, u.a. bei Joseph Beuys. Zusammen mit Gerhard Richter, Manfred Kuttner und Konrad Lueg gründete er 1963 den „Kapitalistischen Realismus“ als Reaktion auf den Sozialistischen Realismus in den Ostblockstaaten. Er lehrte lange an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und lebte seit 1978 in Köln. 2006 gewann er den Künstlerwettbewerb für die Erneuerung der Glasfenster des Zürcher Grossmünsters. Ein Jahr vor seinem Tod wurden die Arbeiten der Öffentlichkeit übergeben. Polke nahm an zahlreichen internationalen Großausstellungen wie der documenta in Kassel und der Biennale von Venedig mehrfach teil, erhielt etliche Preise und ist in den bedeutendsten internationalen Sammlungen und Museen vertreten.

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