
1949 Bremen-Blumenthal – 2013 Bremen
Norbert Schwontkowski ist ein norddeutscher Maler und Erzähler. Beides tut er in sparsamer und luzider Weise. Schwontkowskis Bilder kommen mit wenigen Mitteln und Details aus und deuten gedanklich stets eine Geschichte an, die es weiter zu denken und zu erzählen gilt. Seine meiste Zeit und Arbeit investiert der Künstler dabei wohl in die Bildhintergründe, sein eigentliches Experimentierfeld. Farbe trägt er in dicken Schichten auf, nutzt Eisenoxyde oder Leinöle, vermischt und rakelt Farbpulver, Tuschen und erdige Materialien. Malen ist für ihn ein sinnlicher und stets sehr körperlicher Prozess, aus dem Stimmungsfelder wachsen und leuchten, funkeln und entschwinden und uns von wunderbaren Dingen und Geschichten berichten. Und dies alles mit viel Humor und Geist. Einem bloß rationalen Verstehen-Wollen bleibt das Werk des Künstlers meist verschlossen. Dem Auge, also dem Sehsinn und dessen Neugier, hinter die Dinge blicken zu wollen, gilt dagegen Schwontkowskis großes Interesse. Es ist und bleibt seine Eigenheit, aus dem Alltäglichen das Unkonventionelle und Besondere herauszufiltern und auf eine Weise zu formulieren, welche oft das Absurde oder Surreale streift. Über all diesen inhaltlichen Eigenarten sollte man dennoch nicht übersehen, dass Schwontkowski ein prozessualer Maler ist und bleibt. Er überzeugt nicht nur als einfallsreicher und humorvoller Geschichtenerzähler, sondern auch als guter Handwerker.
Der Maler, der am 29. April 1949 in Bremen-Blumenthal geboren wurde und am 14. Juni 2013 in Bremen starb, studierte von 1968 bis 1973 Freie Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 1996 hatte er Lehraufträge in Hamburg, Bremen und Greifswald inne sowie eine Gastprofessur in Braunschweig. 2005 bis 2009 folgte eine Professur für Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.