28.03. – 26.04.2014

CAROLEIN

SMIT

Die in Belgien lebende Niederländerin Carolein Smit (* 1960) gehört zu den spannendsten mit Keramik arbeitenden Künstlern der Gegenwart. Ihre Plastiken sind ausschließlich gegenständlich, extrem detailgenau und von farbig-glänzenden Glasuren überzogen. Bekannt ist sie für ihre Tierfiguren, die auf den ersten Blick liebenswert und niedlich erscheinen. Bei genaueren Betrachtung machen uns Details wie leuchtend rote Bluttropfen und die menschlich anmutende emotionsgeladene Körperhaltung jedoch stutzig und das Ganze wirkt auf einmal herzergreifend. Diese Ambivalenz und Irritation des Gewohnten zieht sich durch ihr gesamtes Werk: Wir sind beeindruckt, hingerissen von den glitzernden Oberflächen, den wirklichkeitsgetreuen Details und zugleich erschrocken über die zuweilen makabre Darbietungen. Immer wieder thematisiert Smit das tradierte Vanitasmotiv – Totenköpfe und Knochen gehören zu ihrem festen Repertoire. Ebenso interessieren sie Spiritualität und der christliche Verehrungskult, so zeigen wir in der Ausstellung die Figurengruppe ‚Pieta‘ und einen großen Reliquienschädel, der über und über mit vermeintlichen Edelsteinen besetzt ist. Von der Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche zeugen weibliche Akte wie ‚Perlentränen‘ und ‚Ertrunken‘. Doch auch hier geht die Künstlerin weit über reine Effekthascherei hinaus, denn nicht entschlüsselbare Details werfen immer wieder Fragen auf.
In den Benelux-Staaten genießt Smit schon seit Jahren eine große Reputation, so wird ihr im Jahr 2010 eine Retrospektive in der Kunsthalle Rotterdam ausgerichtet. 2015/16 wird sie ihre Keramiken im Victoria and Albert Museum in London zeigen. Um so mehr freuen wir uns, nun eine umfassende Auswahl ihrer Plastiken der letzten Jahre in Berlin vorzustellen.

Katalog zur Ausstellung

Ausstellungen mit Carolein Smit