06.01.2023
DAVID
NICHOLSON
La Galerie des illustres – eine One Night Show
La Galerie des illustres – eine One Night Show
Mit La galerie des illustres hat David Nicholson eine Reihe intimer Portraits geschaffen, naturalistische Ölgemälde mit einer Tiefe und Intensität, die die Realität im Auge der Betrachtenden verblassen lassen. Abgesehen vom amerikanischen Literaturwissenschaftler und -kritiker Harold Bloom und seiner Frau Celyn hat der Künstler keines seiner Objekte persönlich in Augenschein nehmen können – und somit seine Projektion, sein Ideal auf die Leinwand gebracht. Oftmals vor dunklem Hintergrund erscheinen Gesichter und Figuren schwerelos, ihnen wohnt eine Leuchtkraft inne, die sie beinah fantastisch erstrahlen lässt.
Begründet durch die Spannung zwischen Licht und Farbigkeit und des oft fortgeschrittenen Alters der Portraitierten entsteht eine feierliche, beinah ernste Stimmung. Die Serie zeigt eine eindringliche und persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Zyklus des Lebens. Er beschäftigt sich mit Anfängen und dem Tod und mit der Kürze des Lebens, die er auch auf sich selbst bezieht und hält seinen Zustand, einer Momentaufnahme gleich, in seinen Selbstportraits fest. Nicholson möchte nicht die Unvermeidbarkeit und Trostlosigkeit der Vergänglichkeit herausstellen, er hegt eine Vorliebe für die komischen und humorvollen Aspekte des Todes.
Er betrachtet die Serie als „Suche nach Weisheit“. Die Portraits drücken seine Wertschätzung und Bewunderung für historische Größen wie etwa den italienischen Dichter und Philosoph Dante Alighieri, den russischen Schriftsteller Tolstoi oder literarische Figuren wie Don Quijote aus.
Begleitend zur Ausstellung erscheint der gleichnamige Katalog.